10. Wandertag
Antequera nach Villanueva de Algaidas
7h / 26km
363m hoch / 293m runter
Erster Blick aus dem Wohnzimmerfenster: Die Sonne ballert, draußen eine neue Welt. Zum Ausgleich für das viel zu schöne Wetter wartet heute ein flacher Straßentag auf uns, durch Landwirtschaft, über ein paar Hügel. Klingt unaufregend.
Durch die Peripherie raus nach Norden, über die Schnellstraße und rein in die zerfaserte Ebene. Kleine Bauernhöfe wechseln sich ab mit übernassen Feldern, großzügigen Wohnhäusern mit Hunde-Alarmanlage, Autobahn, Schnellfahrstrecke der spanischen Eisenbahn und ähnlich wunderbarer Landschaftsmöblierung. Als wir das erste Mal kurz Pause machen und auf Antequera zurückschauen, haben wir schon 6km hinter uns und die Festung Alcazaba ist nur noch ein kleiner brauner Punkt da hinten im Meer.
Wir haben heute den offiziellen GR-7 verlassen, der uns im Wesentlichen den Weg weist. Dieser Fernwanderweg macht hinter von Antequera einen seltsamen Schlenker nach Süden und Osten und landet nach 3 Wandertagen in Villanueva de Algaidas, unserem heutigen Ziel. Weil mir 3 Tage Schlenker ein bißchen zuviel Schlenker auf einmal sind, haben wir mit der heutigen Etappe mal elegant um 2 Tage abgekürzt. Erstaunlicherweise treffen wir trotzdem auf Schilder und Wegweiser, die den GR-7/E4 zufällig entlang meiner auf gut Glück selbstgebastelten Route markieren. Und - stöhn - auf einem Jakobsweg sind wir auch noch aus Versehen unterwegs, dem "Camino Mozárabe de Santiago". Das. habe. ich. nicht. gewollt.
Als Dankeschön landen wir nach der xten Autobahnbrücke erstmal saftig im Matsch. Der Weg führt romantisch durch einen Olivenhain bergauf, der nackte Lehmboden möchte gerne mitwandern. Insbesondere Fenjas Stiefel erweisen sich als besonders "anziehend".
Gefühlt tragt jeder von uns noch 2kg Lehm und Matsch zusätzlich an den Füßen herum. Während wir herumdödeln und einen Lehm-Weit-Tritt/Schleuderwettbewerb veranstalten, erspähen wir weiter vorne zwischen den Oliven einen Wanderer. Mit Wanderstöcken. Ist das etwa der erste -- Fernwanderer? Pilger? In der Tat. Ein älterer Herr mit imposant weißem Vollbart aus Montreal, er ist in Málaga gestartet und will bis Santiago de Compostela laufen. Wir plaudern kurz und verabreden uns auf ein Getränk in der Bar im nächsten Dorf.
In Cartaojal sitzen wir dann in der Bar Caro zufrieden bei kalter Cola und Fanta Limón und machen Mittagspause in der Sonne. Der kanadische Wanderer - natürlich habe ich in der Aufregung vollkommen vergessen, nach dem Namen zu fragen - läutet hier für heute den Feierabend ein und macht für sich im gegenüberliegenden Rathaus seinen Schlafplatz klar. Es ist ein leerer Raum mit Platz für Isomatten auf dem Boden. Aber wir wollen weiter, wir wollen mehr Luxus!
Als wir wieder aufbrechen, ist es - huch - schon fast 1500, vor uns liegen noch so 12km, die leider im Wesentlichen auf der Straße passieren werden. Also Kragen hochklappen und Beine in die Hände. Wir mampfen noch schnell unser Picknick und ziehen weiter nach Norden.
Mit fortschreitendem Nachmittag wird die Asphaltetappe langsam immer öder, nur ein kleiner Umweg über einen Berg bietet etwas Abwechslung. Insgesamt sehen wir nur Olivenbäume, Olivenbäume und Olivenbäume. Es sieht ein bißchen aus, als würden wir in einem Meer aus Olivenbäumen schwimmen.
In Villanueva d.A. finden wir einen kleinen Supermarkt, der von außen nach nix aussieht, von innen aber riesengroß, freundlich und gut sortiert ist. Wir kaufen in weiser Voraussicht schonmal Vorräte für die morgige Tour ein, die uns so ungefähr 9h abfordern wird.
Unsere Übernachtung für heute ist ein zentrales Hostal direkt in der Mitte des Dorfes, später zum Essen gibt es Fußball im Fernsehen. Und die Erkenntnis, daß die Vorspeisen in Spanien bisher auffällig oft das bessere Hauptgericht sind. Ziemlich müde hauen wir uns früh in die Betten, es war trotz mangelnder landschaftlicher Aufregung irgendwie ein anstrengender Tag. Und morgen legen wir noch einen ordentlichen Zacken zu.
Erster Blick aus dem Wohnzimmerfenster: Die Sonne ballert, draußen eine neue Welt. Zum Ausgleich für das viel zu schöne Wetter wartet heute ein flacher Straßentag auf uns, durch Landwirtschaft, über ein paar Hügel. Klingt unaufregend.
Durch die Peripherie raus nach Norden, über die Schnellstraße und rein in die zerfaserte Ebene. Kleine Bauernhöfe wechseln sich ab mit übernassen Feldern, großzügigen Wohnhäusern mit Hunde-Alarmanlage, Autobahn, Schnellfahrstrecke der spanischen Eisenbahn und ähnlich wunderbarer Landschaftsmöblierung. Als wir das erste Mal kurz Pause machen und auf Antequera zurückschauen, haben wir schon 6km hinter uns und die Festung Alcazaba ist nur noch ein kleiner brauner Punkt da hinten im Meer.
Wir haben heute den offiziellen GR-7 verlassen, der uns im Wesentlichen den Weg weist. Dieser Fernwanderweg macht hinter von Antequera einen seltsamen Schlenker nach Süden und Osten und landet nach 3 Wandertagen in Villanueva de Algaidas, unserem heutigen Ziel. Weil mir 3 Tage Schlenker ein bißchen zuviel Schlenker auf einmal sind, haben wir mit der heutigen Etappe mal elegant um 2 Tage abgekürzt. Erstaunlicherweise treffen wir trotzdem auf Schilder und Wegweiser, die den GR-7/E4 zufällig entlang meiner auf gut Glück selbstgebastelten Route markieren. Und - stöhn - auf einem Jakobsweg sind wir auch noch aus Versehen unterwegs, dem "Camino Mozárabe de Santiago". Das. habe. ich. nicht. gewollt.
Als Dankeschön landen wir nach der xten Autobahnbrücke erstmal saftig im Matsch. Der Weg führt romantisch durch einen Olivenhain bergauf, der nackte Lehmboden möchte gerne mitwandern. Insbesondere Fenjas Stiefel erweisen sich als besonders "anziehend".
Gefühlt tragt jeder von uns noch 2kg Lehm und Matsch zusätzlich an den Füßen herum. Während wir herumdödeln und einen Lehm-Weit-Tritt/Schleuderwettbewerb veranstalten, erspähen wir weiter vorne zwischen den Oliven einen Wanderer. Mit Wanderstöcken. Ist das etwa der erste -- Fernwanderer? Pilger? In der Tat. Ein älterer Herr mit imposant weißem Vollbart aus Montreal, er ist in Málaga gestartet und will bis Santiago de Compostela laufen. Wir plaudern kurz und verabreden uns auf ein Getränk in der Bar im nächsten Dorf.
In Cartaojal sitzen wir dann in der Bar Caro zufrieden bei kalter Cola und Fanta Limón und machen Mittagspause in der Sonne. Der kanadische Wanderer - natürlich habe ich in der Aufregung vollkommen vergessen, nach dem Namen zu fragen - läutet hier für heute den Feierabend ein und macht für sich im gegenüberliegenden Rathaus seinen Schlafplatz klar. Es ist ein leerer Raum mit Platz für Isomatten auf dem Boden. Aber wir wollen weiter, wir wollen mehr Luxus!
Als wir wieder aufbrechen, ist es - huch - schon fast 1500, vor uns liegen noch so 12km, die leider im Wesentlichen auf der Straße passieren werden. Also Kragen hochklappen und Beine in die Hände. Wir mampfen noch schnell unser Picknick und ziehen weiter nach Norden.
Mit fortschreitendem Nachmittag wird die Asphaltetappe langsam immer öder, nur ein kleiner Umweg über einen Berg bietet etwas Abwechslung. Insgesamt sehen wir nur Olivenbäume, Olivenbäume und Olivenbäume. Es sieht ein bißchen aus, als würden wir in einem Meer aus Olivenbäumen schwimmen.
In Villanueva d.A. finden wir einen kleinen Supermarkt, der von außen nach nix aussieht, von innen aber riesengroß, freundlich und gut sortiert ist. Wir kaufen in weiser Voraussicht schonmal Vorräte für die morgige Tour ein, die uns so ungefähr 9h abfordern wird.
Unsere Übernachtung für heute ist ein zentrales Hostal direkt in der Mitte des Dorfes, später zum Essen gibt es Fußball im Fernsehen. Und die Erkenntnis, daß die Vorspeisen in Spanien bisher auffällig oft das bessere Hauptgericht sind. Ziemlich müde hauen wir uns früh in die Betten, es war trotz mangelnder landschaftlicher Aufregung irgendwie ein anstrengender Tag. Und morgen legen wir noch einen ordentlichen Zacken zu.
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