6. Wandertag
Montejacque nach Ronda
3,25h / 11km
439m hoch / 379m runter
Draußen: Regen, so wie schon die ganze letzte Nacht. Mein Hotel ist immer noch leer und kalt, kein Mensch zu sehen oder zu hören. Zum Frühstück gibt's noch ein paar Teilchen von gestern Abend, ich hatte wie immer zuviel eingekauft. Den Zimmerschlüssel lasse ich auf dem Tisch liegen, klappe die Kapuze hoch und trete mit einem Seufzer auf die Straße.
Hinter dem Friedhof windet sich im Zickzack der Weg hoch zur Ermita de Montejacque, eine Kapelle oben auf dem Berg. Natürlich rechne ich mir im Geiste schon aus, dort vielleicht eine kleine Pause im Trockenen einzulegen, aber natürlich ist das Ding abgeschlossen und ich stehe statt dessen im Regen herum. Der Blick zurück auf Montejacque ist irgendwie schick, bei dem Gedanken daran, wie schön das hier bei Sonne wohl aussehen mag, kann ich mir das Grinsen nicht verkneifen. Vielleicht könne man hier sogar Urlaub machen.
Hinter der Kapelle beginnt das Farmland. Schafsweiden, grüne Felder, der Weg führt runter ins nächste Tal. Von der Kuppe aus kann ich am Horizont schon Ronda auf seinen Klippen thronen sehen, von zerrissenen Wolkenfetzen umstürmt. Ich widme mich lieber den profanen Dingen des Lebens und versuche verzweifelt, bei dem matschigen Abstieg nicht ins Rutschen zu geraten, um womöglich die ersten Discopunkte zu kassieren.
Irgendwann kommt sogar mal kurz die Sonne raus, ich nutze das sofort dankbar für eine kleine Pause auf einem Steinbrocken, die Nase im Wind, das letzte Ingwerteilchen verspeisend. Zwei Berge weiter sehe ich schon die nächste Regenfront auf mich zubrausen, eh egal, kann ich sowieso nicht mehr vermeiden.
Ein paar hundert Meter weiter sehe ich Wanderer. Machen gerade unten am Bahnübergang Rast. Aber es stellt sich schnell heraus, daß es irgendein (heute schlecht besuchtes) Wanderevent in Ronda geben muß, die nächste Stunde sehe ich immer wieder idiotensichere Markierungen "powered by Intersport", die wohl irgendeinen Rundkurs anzeigen sollen.
Zum Schluß wird's heute gänzlich ungemülich "powered by Wetter", der Regen trommel von oben, der Wind drückt von der Seite. Als ich oben kurz vor Ronda an der Klippe stehe, ist das ganze zu einem ausgewachsenen Sturm geworden, der Wind pfeift übers Land, jäh von den Klippen gebremst und läßt den Regen hier daher von unten nach oben fallen. Die Stromleitungen pfeifen im Sturm, ich halte meine Mütze fest, laufe neidisch am örtlichen Wohnmobilparkplatz vorbei und versuche, mich in die vermeintlich windgeschützten Gassen der Altstadt zu flüchten. Dort gibt's wenigstens nur noch Regen (auch schon egal, ich bin bis auf die Haut naß).
In meinem Hotel treffe ich auf Ivan & Fenja, die vor ein paar Minuten mit dem Zug aus Malaga angekommen sind. Die beiden wollen die nächsten Tage mitwandern -- mit Blick auf die Wettervorhersage ein zweifelhaftes Vergnügen.
Der Nachmittag vergeht mit Trockenlegen, Tee trinken, Aussicht/Sturm angucken, innerhalb von 10min Stadtspaziergang wieder klatschnaß zu werden. Noch dazu sind ein paar Freunde von Ivan zufällig in der Stadt ("Wir sind nächste Woche zum Wandern in Andalusien. / Ach krass, ihr auch?"), am Abend kochen wir groß auf und kümmern uns um diverse Dosenbiere. Es hat den ganzen Nachmittag durch geschüttet, aber als ich mich gegen Mitternacht auf den Weg in mein Hotelzimmer mache, ist es erstaunlicherweise trocken.
Draußen: Regen, so wie schon die ganze letzte Nacht. Mein Hotel ist immer noch leer und kalt, kein Mensch zu sehen oder zu hören. Zum Frühstück gibt's noch ein paar Teilchen von gestern Abend, ich hatte wie immer zuviel eingekauft. Den Zimmerschlüssel lasse ich auf dem Tisch liegen, klappe die Kapuze hoch und trete mit einem Seufzer auf die Straße.
Hinter dem Friedhof windet sich im Zickzack der Weg hoch zur Ermita de Montejacque, eine Kapelle oben auf dem Berg. Natürlich rechne ich mir im Geiste schon aus, dort vielleicht eine kleine Pause im Trockenen einzulegen, aber natürlich ist das Ding abgeschlossen und ich stehe statt dessen im Regen herum. Der Blick zurück auf Montejacque ist irgendwie schick, bei dem Gedanken daran, wie schön das hier bei Sonne wohl aussehen mag, kann ich mir das Grinsen nicht verkneifen. Vielleicht könne man hier sogar Urlaub machen.
Hinter der Kapelle beginnt das Farmland. Schafsweiden, grüne Felder, der Weg führt runter ins nächste Tal. Von der Kuppe aus kann ich am Horizont schon Ronda auf seinen Klippen thronen sehen, von zerrissenen Wolkenfetzen umstürmt. Ich widme mich lieber den profanen Dingen des Lebens und versuche verzweifelt, bei dem matschigen Abstieg nicht ins Rutschen zu geraten, um womöglich die ersten Discopunkte zu kassieren.
Irgendwann kommt sogar mal kurz die Sonne raus, ich nutze das sofort dankbar für eine kleine Pause auf einem Steinbrocken, die Nase im Wind, das letzte Ingwerteilchen verspeisend. Zwei Berge weiter sehe ich schon die nächste Regenfront auf mich zubrausen, eh egal, kann ich sowieso nicht mehr vermeiden.
Ein paar hundert Meter weiter sehe ich Wanderer. Machen gerade unten am Bahnübergang Rast. Aber es stellt sich schnell heraus, daß es irgendein (heute schlecht besuchtes) Wanderevent in Ronda geben muß, die nächste Stunde sehe ich immer wieder idiotensichere Markierungen "powered by Intersport", die wohl irgendeinen Rundkurs anzeigen sollen.
Zum Schluß wird's heute gänzlich ungemülich "powered by Wetter", der Regen trommel von oben, der Wind drückt von der Seite. Als ich oben kurz vor Ronda an der Klippe stehe, ist das ganze zu einem ausgewachsenen Sturm geworden, der Wind pfeift übers Land, jäh von den Klippen gebremst und läßt den Regen hier daher von unten nach oben fallen. Die Stromleitungen pfeifen im Sturm, ich halte meine Mütze fest, laufe neidisch am örtlichen Wohnmobilparkplatz vorbei und versuche, mich in die vermeintlich windgeschützten Gassen der Altstadt zu flüchten. Dort gibt's wenigstens nur noch Regen (auch schon egal, ich bin bis auf die Haut naß).
In meinem Hotel treffe ich auf Ivan & Fenja, die vor ein paar Minuten mit dem Zug aus Malaga angekommen sind. Die beiden wollen die nächsten Tage mitwandern -- mit Blick auf die Wettervorhersage ein zweifelhaftes Vergnügen.
Der Nachmittag vergeht mit Trockenlegen, Tee trinken, Aussicht/Sturm angucken, innerhalb von 10min Stadtspaziergang wieder klatschnaß zu werden. Noch dazu sind ein paar Freunde von Ivan zufällig in der Stadt ("Wir sind nächste Woche zum Wandern in Andalusien. / Ach krass, ihr auch?"), am Abend kochen wir groß auf und kümmern uns um diverse Dosenbiere. Es hat den ganzen Nachmittag durch geschüttet, aber als ich mich gegen Mitternacht auf den Weg in mein Hotelzimmer mache, ist es erstaunlicherweise trocken.
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