Montag, 23. April 2018

Zurück nach Spanien.

Ein ganzer Tag voller Reiseroutine. Otti bringt mich am frühen Morgen nach Schönefeld, Ryanair bringt mich nach Madrid. Im Flughafenbus ins Zentrum herrscht reges Gedränge und teilweise Panik, weil manche Fahrgäste nicht mehr zu ihren Koffern durchkommen, obwohl sie gerade aussteigen wollen.


Der Bahnhof Madrid-Atocha ist so ungefähr das Komplizierteste, was ich seit langem gesehen habe. Übereinandergeschachtelt in zahlreichen Ebenen, mit seltsamen Tunneln verbundene Hallen. Auf der Abfahrtstafel der Eisenbahngesellschaft Agif ist mein Zug in Richtung Almería nicht zu sehen. Am anderen Ende des Bahnhofs, da wo die Vorortzüge halten, finde ich zufällig ganz unten auf der anderen Anzeigetafel der anderen Eisenbahngesellschaft Renfe noch zwei oder drei Züge, unter anderem meinen Zug. Mit meinem ausgedruckten Ticket komme ich aber nicht durch die elektronischen Zugangssperren, in einer versteckten Ecke finde ich irgendwann einen Mini-Schalter (überschrieben mit "Media distancia", Mittelstrecke - könnte passen). Dort schleust man mich nach manueller Fahrkartenkontrolle an der Sperre vorbei in ein düsteres Verteilergeschoß. Ein Abfahrtsgleis ist auch 15min vor Abfahrt noch nirgends ausgeschrieben, im Zwischengeschoß wartet schon eine kleine Menge aufgeregter Fahrgäste, kurzer Tumult bricht aus als ein Bahnmitarbeter mit Warnweste irgendwem irgendeine Frage beantwortet und plötzlich alle Angst haben, daß der Zug nach Almería (der letzte für heute...) ausfällt. 

Aber am Ende wird alles gut, 2min vor Abfahrt schickt uns die Anzeigetafel zu Gleis 6, der Zug rollt ein, ich werfe mich auf meinen Platz und besichtige die nächsten 3 Stunden spanische Landschaft pur.

Am Bahnhof Jódar/Úbeda wartet der gleiche Taxifahrer auf mich, der mich schon vor 4 Wochen vom Hotel in Jódar zu diesem Bahnhof gebracht hat. Genau dorthin will ich heute auch wieder zurück. Netterweise macht er heute einen Schlenker durch den Ort, statt die Ungehungsstraße zu nehmen, ich besichtige die Massen an Menschen, die sich auf dem Marktplatz und in den Bars über die angenehm milden Temperaturen am Abend freuen. Beim Abendessen bin ich der einzige Gast und der ganze Trubel des Tages fällt schlagartig von mir ab.

Morgen geht's wieder los!


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